Gesunde Ernährung hilft!
Die typischen Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen kennt fast jeder. Aber wussten Sie, dass mit sinkendem Östrogenspiegel auch Probleme im Mundraum auftreten können?
Was passiert bei der Menopause
Die Wechseljahre finden bei Frauen in der Zeitspanne etwa zwischen 45 und 55 Jahren statt, in der sich der Hormonhaushalt umstellt. In den Eierstöcken reifen keine Follikel mehr heran, wodurch auch die Bildung des Hormons Progesteron weniger wird. Parallel dazu verringert sich auch die Produktion von Östrogen. Die veränderte Hormonsituation löst die typischen Wechseljahrsbeschwerden aus.
Folgen des Östrogenmangels für die Zähne
Sinkt der Spiegel am Sexualhormon Östrogen, hat dies auch Auswirkungen auf die Zähne und den Kiefer. Denn Zähne, so wie der Zahnhalteapparat bestehen aus Knochen- und Zahnsubstanz. Beide erhalten ihre Festigkeit und Stabilität durch den Einbau von Kalzium. In der Menopause nimmt die Knochendichte, also der Kalziumgehalt in den Knochen, ab. Dadurch können Zähne lockerer werden und Probleme wie Parodontitis, Zahnfleischentzündungen, Mundgeruch und Schmerzempfindlichkeit verursachen. Deshalb ist in dieser Phase eine gute Versorgung mit Kalzium (z.B. in Milch- und Milchprodukten, Brokkoli, Grünkohl, Mandeln und Pistazien) besonders wichtig.
Warum verursacht die Menopause Mundtrockenheit?
Auch in den Schleimhäuten und Speicheldrüsen von Frauen befinden sich Rezeptoren für Sexualhormone. Östrogene sorgen dafür, dass die Schleimhäute durchblutet und befeuchtet werden. Östrogenmangel führt folglich auch zu einer Trockenheit im Mund. Das bedeutet weniger Schutz für Zähne und Zahnfleisch. Die Mundschleimhaut wird dadurch schmerzempfindlicher, es kann zu einem pelzigen Gefühl oder Zungenbrennen kommen.
Trinken Sie viel Wasser. So wirken Sie der Mundtrockenheit entgegen, regen die Speichelproduktion an und schützen Ihre Zähne. Tipp: Meiden Sie gesüßte Getränke, da der hohe Zuckergehalt die Zähne zusätzlich angreift. Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur Zungenbrennen und Schleimhautbeschwerden lindern, sondern auch den Speichelfluss anregen. Mithilfe von rohem Obst und Gemüse sowie zuckerfreien
Kaugummis bekämpfen Sie die Mundtrockenheit effektiv.
Mit Ingwer können Sie Ihre Mahlzeiten aufpeppen, er kann aber auch als Hausmittel gegen Mundtrockenheit verwendet werden. Das Lutschen von Ingwerstückchen kann die Speichelproduktion anregen.
Auch Sanddornöl kann helfen. Es wird aus den Früchten des Sanddorns hergestellt. Diese sind reich an Omega-7-Fettsäuren, die für gesunde Schleimhäute sorgen können. Wenn Ihre Mundtrockenheit mit der Menopause im Zusammenhang steht, können pflanzliche Arzneimittel auf Basis von Isoflavonen hilfreich sein. Diese Arzneimittel können eine Linderung der Symptome verschaffen, da sie die Wirkung von Östrogen im Körper imitieren.
Eine Hormonersatztherapie kann vorübergehend gegen die Symptome der Menopause helfen, sie kann aber auch Nebenwirkungen haben. Wenn das Hormon Progesteron eingenommen wird, kann sich die Mundtrockenheit sogar verschlimmern. Und wird die Hormonersatztherapie beendet, kann es erneut zu Mundtrockenheit kommen. Der regelmäßige Besuch beim Frauenarzt und Zahnarzt ist in dieser Lebensphase wichtig, um Probleme
frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Dr. Jael Bosman